Aus- und Weiterbildung

Wirtschafts- und Rechtsspezialist:innen für die Energiewende

Aktuell dauert es in Deutschland durchschnittlich 29 Monate, bis ein Windkraftwerk genehmigt wird; teilsweise jedoch bis zu 7 Jahren. Ein zentraler Engpass: digitalafine Absolvent:innen von Rechts- und Betriebswirtschaftslehre, die die Planung und Genehmigung z.B. von Windkraftanlagen schnell voranbringen und auch digitaler, unbürokratischer gestalten. Ähnlich sieht in den weiteren Klimabranchen aus. Wie schaffen wir es also, dass Absolvent:innen von Rechts- und Betriebswirtschaftslehre in dringend benötigte Energiewendeberufe finden? Dazu kooperiert die die digitale Lernplattform The Renewables Academy (RENAC), die bereits über 33.000 Menschen in über 160 Ländern weitergebildet hat mit der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin und Novamondo: Durch Wahlpflichtfächer kann nicht nur theoretisches Wissen zu Erneuerbaren in Studiengänge der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften integriert werden. Die Studierenden lösen reale Fallbeispiele von Unternehmen aus der Region, die so ggf. auch zu zukünftigen Arbeitgeber:innen werden können. Die Wahlpflichtfächer werden in Berlin pilotiert und sind danach auf Universitäten deutschlandweit übertragbar. Wer nicht studiert, kann auch an einem Zertifikatskurs als Selbstzahlende:r teilnehmen.

Hintergrund und Herausforderung

Ökonom:innen und Jurist:innen mit speziellem Wissen zu Finanzierung, Projektentwicklung und ESG für erneuerbare Energien sind im Privat- und Finanzsektor sowie bei öffentlichen Arbeitgeber:innen stark gefragt. Laut dem Jobs-Bericht der International Renewable Energy Agency (IRENA) haben sich die Arbeitsplätze in der erneuerbaren Energiebranche innerhalb von 10 Jahren verdoppelt, und die Bertelsmann Stiftung sieht einen hohen Bedarf an Fachkräften mit Abschlüssen in Rechts- und Betriebswirtschaftslehre, insbesondere in den Bereichen Unternehmensorganisation und -strategie für die Wind- und Solarbranche.

Aktuell haben Unternehmen jedoch noch Schwierigkeiten, qualifiziertes Fachpersonal zu finden und dieses kostengünstig und effizient einzuarbeiten.

Daher braucht es dringend Absolvent:innen der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften mit praxisrelevantem Wissen und Erfahrung in der Projektentwicklung, primär im Hinblick auf Nachhaltigkeit und ESG-Aspekte bei größeren Investitionen und Projekten, die in der Projektentwicklung, im Finanzsektor und im öffentlichen Sektor, vorwiegend für die Erstellung bankfähiger Businesspläne, die Vertragsgestaltung und die Planung öffentlicher Investitionen arbeiten. Die Studienbereiche Wirtschaft und Recht der HWR Berlin - sowie auch andere Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge an deutschen Hochschulen - bieten jedoch derzeit keine ausreichenden Inhalte zu erneuerbaren Energien und Klimaschutz an. Daher braucht es schnelle Lösungen und Mechanismen, um die notwendigen Inhalte und Fähigkeiten im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz in akademische Bildungsprogramme aufzunehmen.

Lösungsansatz

Das Projekt „Enabling Students for Energetic Collective Action“ zielt darauf ab, dem Fachkräftemangel in Klimajobs entgegenzuwirken, indem drei innovative, in Zusammenarbeit mit der RENAC entwickelte digitale Wahlpflichtmodule in die Studiengänge der HWR Berlin integriert werden. Diese Kurse werden auch als kostenpflichtige Zertifikatskurse an der Berlin Business School angeboten. Studierende erwerben praxisnahes Wissen in Recht, Wirtschaft und Nachhaltigkeit zur Umsetzung von Projekten im Bereich erneuerbare Energien, knüpfen erste Unternehmenskontakte und bieten so eine ideale Basis für zukünftiges Recruiting. Eine digitale Plattform unterstützt die Durchführung von Gruppenaufgaben, Matchmaking-Events und Kooperationen mit anderen Hochschulen.

Die drei Wahlpflichtfächer sind: „Economics of Green Energy Technologies“, „Legal Aspects of Green Energy Technologies“ und „General Sustainability Management (inkl. ESG/EU Taxonomie)“. Es wird erwartet, dass jährlich etwa 25 Studierende diese Fächer belegen, mit einer Steigerung durch Kooperationen und Integration ins Studium Generale. Bis 2027 sollen rund 230 Studierende weitergebildet werden, von denen 50 % in Klimajobs vermittelt werden sollen. Der digitale Zertifikatskurs wird nach dem MBA-Modell entwickelt.

Frühzeitige Bürgerbeteiligung erhöht die Akzeptanz und Wirtschaftlichkeit von Erneuerbare-Energien-Projekten, während qualifizierte Führungskräfte Innovation und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands fördern. Unternehmen profitieren von effizienterem Recruiting und geringeren Einarbeitungskosten, während Studierende durch spezifisches Know-how, flexibles Lernen und vereinfachte Themenfindung bessere Einstiegsgehälter und Zeitersparnis erzielen.

Die RENAC hat über 33.000 Menschen aus mehr als 160 Ländern im Bereich erneuerbare Energien weitergebildet und bietet seit 2011 den MBA-Renewables in Kooperation mit der Berliner Hochschule für Technik weltweit an. Ein Großteil der Absolvent*innen arbeitet inzwischen im Bereich der erneuerbaren Energien. Novamondo verfügt zudem über umfangreiche Erfahrung in der Vermittlung von praxisnahen Aufgaben und Talenten an Unternehmenspartner.

Du willst Dich am Projekt beteiligen? So kannst Du mitwirken:

  • Expert:innenwissen

Bitte wende Dich an die Ansprechperson unten, wenn Du Interesse hast oder weiterhelfen kannst.

Ansprechperson

Christian_Schlimok_Novamondo
Christian Schlimok

Projektkoordination

Mitwirkende Partner:innen​

ProjectTogether; Novamondo; Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin; RENAC the Renewables Academy Berlin

Weiterführende Links und Dokumente

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